Sehenswürdigkeiten auf Sardinien
Nuraghenfestung und Dorf Su Nuraxi
Die größte bekannte Nuraghenfestung Su Nuraxi befindet sich im
Inselinneren von Sardinien, im Marmilla-Gebiet, bei Barumini. Überreste der
nuraghischen Kultur (1.800 – 300 v. Chr.), einer kämpferischen
Hirtenkultur, die es wohl nur auf Sardinien gab, findet man
vielerorts auf der Insel. Rund 7.000 solcher Nuraghen waren
einst über Sardinien verteilt gewesen.
Als Nuraghen bezeichnet man kegelförmige Festungstürme aus
aufeinander geschichteten Steinblöcken. Von solch einem Turm
aus wurde dann das dazugehörige Gebiet kontrolliert. Su Nuraxi
war eine Festungsanlage mit insgesamt 12 solcher Türme, die
von einem doppelten Mauerring umgeben wurde. Die Nuraghier
suchten offenbar die Nähe und den Schutz dieser Festung, denn
sie errichteten ein Dorf mit etwa 150 Rundhütten außerhalb der
Mauern, direkt angrenzend.
Entdeckt wurde die Anlage eher zufällig, nachdem 1949 nach
heftigen Regenfällen ein Hügel abrutschte und Teile der alten
Mauern sichtbar wurden. Der Mittelturm ist wohl der älteste
Teil der Anlage und stammt etwa aus der Zeit um 1.500 v. Chr.,
die anderen Türme und der Mauerring wurden später errichtet,
das Dorf ganz zum Schluss. Zerstört wurde die Anlage ca. 600
v. Chr. durch die Punier.
Seit 1997 zählt Su Nuraxi zum UNESCO-Welterbe und ist infolge
dessen natürlich bestens touristisch erschlossen.